Der Beginn

Auf der Jahrestagung in Straubing 2004 beschloss die Mehrheit der anwesenden Kollegen im Sinne einer professionellen sozialpädagogischen Arbeit im Strafvollzug eine Standardisierung derselben zu bewerkstelligen.

 

Im Rahmen der LAG wurde ein Arbeitskreis gegründet und die nächsten drei Jahre Vorbereitungsarbeiten geleistet, an deren Ende dann der Beginn der eigentlichen Entwicklung der Standards, nämlich der Start des Qualitätszirkels stand.

 

Der Qualitätszirkel

Der Qualitätszirkel setzte sich aus zehn berufserfahrenene Kolleginnen und Kollegen unterschiedlicher Anstalten mit unterschiedlichen Vollzugsformen zusammen und entwickelte in vielen, tagelangen Sitzungen mit endlosen Diskussionen die Standards in ihrer Grundform.

 

Die wissenschaftliche Begleitung wurde durch das Bayerische Justizministerium finanziert und den ebenfalls nicht unerheblichen Teil der Fahrtkosten der Mitglieder des Qualitätszirkels trug die LAG.

 

Nach vier Jahren war es dann geschaftt und die Standards wurden 2011 der Kollegenschaft präsentiert. Mit entsprechendem JMS wurden sie für alle Anstalten In Bayern gültig und verbindlich erklärt und sollten auch in jedem Sozialdienstreferat vorliegen.

 

Fortschreibung und Kritik

Da Standards natürlich nicht statisch sind, sondern an sich verändernde Bedingungen und gesetzliche Änderungen angepasst werden sollten, wurde von der LAG angeregt, den Qualitätszirkel weiter bestehen und in Abständen tagen zu lassen, um die Standards regelmäßg fachlich zu überprüfen und fortzuschreiben.

 

Zum Vorsitzenden wurde vom Bayerischen Justizministerium der Fachberater des Ministeriums für Angelegenheiten der Sozialdienste bestimmt, der den Qualitätszirkel zusammenruft und für die Fortschreibung verantwortlich ist. Jede Änderung muss allerdings vor der Implementierung in die Praxis erst vom Ministerium genehmigt werden.

 

Nachdem die Akzeptanz der Kollegenschaft gegenüber der Standardisierung zunächst durchwegs positiv war, kam in den letzten Jahren jedoch auch Kritik auf, vor allem aufgrund der Aufnahme immer weiterer Bearbeitungspunkte in die einzelnen Schlüsselprozeße, die nicht aus fachlichen, sondern aus statistischen Gründen stattfanden. Zudem sind aus Sicht vieler Kollegen und Kolleginnen auch Verschlankungen notwendig, die zum einen der zugenommenen Arbeitsbelastung, zum anderen der unterschiedlichen Alltagstauglichkeit in den verschiedenen Vollzugsformen geschuldet sind.

 

Der Vorstand der LAG kann diese Kritik in weiten Teilen durchaus nachvollziehen und ist bemüht, mit dem Qualitätszirkel zusammenzuarbeiten, um Verbesserungen zu erreichen.

Allerdings wollen wir hier auch deutlich machen, dass wir die Entwicklung und Einführung der Standards im Hinblick auf eine bayernweit durchgängig qualifizierte und professionelle Arbeit der Sozialdienste im Justizvollzug nach wie vor für sinnvoll, notwendig und auch für eine Erfolgsgeschichte halten.

 

2024 kam es zur Neubesetzung des Qualitätszirkels. Näheres im Internen Bereich! 

Wir halten euch auf dem Laufenden.